Eigentlich klingt die Sache sehr verlockend. Warum acht Reifen kaufen, wenn es vier auch tun? Und zudem: Der Räderwechsel im Frühjahr und Herbst kostet Zeit und Geld. Also ist es doch einfach clever, auf Ganzjahresreifen zu setzen. Oder etwa nicht? Wie so oft im Leben gibt es auch auf diese Frage keine einfache Antwort. Erneut lautet das Fazit: Es kommt darauf an.
Zunächst können sich alle den folgenden Punkt leicht vorstellen: Ganzjahresreifen sind Allrounder und keine Spezialisten. Das liegt natürlich auf der Hand, denn diese Reifen sollen ja auf Schnee genauso funktionieren wie bei Regen oder trockener Fahrbahn. Sie müssen Frost genauso abkönnen wie brütende Hitze im Sommer. Die logische Folge ist zwangsläufig ein Kompromiss. Sowohl was die Gummimischung als auch das Profil betrifft. Doch die meisten Fachleute, die solche Reifen regelmäßig testen, sei es beispielsweise der ADAC, die AUTOBILD oder aber die Stiftung Warentest, kommen bei einigen Produkten zu durchaus erfreulichen Ergebnissen.
Auf der anderen Seite ist natürlich klar, dass die Spezialreifen für Sommer und Winter in den einzelnen Disziplinen wie Fahrten auf Schnee und Eis, bei Nässe (Aquaplaning), auf trockener Fahrbahn, Rollwiderstand, Länge des Bremsweges usw. in aller Regel überlegen sind. Da diese Produkte nicht in allen Disziplinen gleichzeitig überzeugen müssen, können sich die Ingenieure eben auf das konzentrieren, was in der jeweiligen Jahreszeit besonders gefragt ist. Dass dabei Vorteile herauskommen, ist nicht weiter überraschend.
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