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Es rauschte jüngst im Blätterwald. In der Spitze bis zu 30 % mehr soll die Autoversicherung kosten, war jüngst zu lesen. Je nachdem, bei welcher Gesellschaft und ob es sich um einen Voll- oder Teilkasko-Vertrag handelt. Hintergrund ist: Zusammen genommen haben die Assekuranzen im vergangenen Jahr einen Verlust von rund 3 Milliarden Euro eingefahren. Verbandsvertreter beklagen die drastisch gestiegenen Reparaturkosten. Stimmt das? Und wenn ja, wie kommt es dazu? Werkstatt-Tipp sprach mit einigen Werkstattinhabern.
Auf Nachfrage bestätigen die Reparaturprofis, dass die Kosten für Unfall-Instandsetzungen tatsächlich deutlich gestiegen sind. Die Löhne mussten den allgemeinen Preissteigerungen angepaßt werden, damit in Zeiten des Fachkräftemangels das Personal gehalten werden kann. Auch Ersatzteile wurden teurer, wenig verwunderlich bei der allgemeinen Inflation. Hauptverantwortlich ist aber nach Aussage der Werkstätten ein anderer Kostentreiber.
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In die Fahrzeuge wurden über die Jahre immer mehr Assistenzsysteme und Sensoren eingebaut. Kommt es zu einem Blechschaden, ist es häufig nicht mehr mit dem Austausch eines Karosserieteils getan. Meist sind elektronische Bauteile mit betroffen. Nicht nur, dass der Preis für diese Teile dann zusätzlich zu Buche schlägt. Die Arbeitszeit verlängert sich, um den Urzustand des Fahrzeugs herzustellen und die Sensoren in das Gesamtsystem zu integrieren.
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Rückfahrkamera, Abstandswarner, Spurhalteassistent – immer mehr Sicherheit und Komfort im Auto haben ihren Preis. Das merken Autofahrer nicht nur beim Autokauf, sondern eben auch bei den Kosten in der Werkstatt. In diesem Jahr kommen bei Neufahrzeugen weitere verpflichtende Assistenzsysteme hinzu. Darunter eine Blackbox wie in Flugzeugen, ein Geschwindigkeitswarner usw. Der Trend geht weiter und so befürchten nicht wenige, das Ende der Teuerung bei Autoversicherungen ist längst noch nicht erreicht.
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Lesern des Werkstatt-Tipp wird empfohlen, bei der kommenden Erhöhung der Versicherer den Markt genau zu studieren. Es zeigt sich, dass die Preisunterschiede beträchtlich sein können. Mit etwas Glück findet man ein Unternehmen, dessen Tarife vergleichsweise günstig sind. Wer diesen Preisvergleich scheut, hat womöglich das Nachsehen.
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