Millionen Autofahrer wechseln bald Ihre Winterräder auf Sommerräder. Viele trauen sich diese Arbeit selbst zu. Dagegen ist erst mal nichts zu sagen. Vorausgesetzt, man beherzigt folgende 5 Ratschläge. Denn in nicht wenigen Fällen geht eben doch so manches schief.
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1. WAGENHEBER
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Dieses unentbehrliche Hilfsmittel darf man nur an bestimmten Stellen der Karosserie ansetzen. Deshalb unbedingt in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs nachsehen, bevor man mit der Arbeit beginnt. Ansonsten drohen teure Schäden. Autos wiegen schließlich eine Tonne oder mehr. Bei einigen Autos sind geeigneten Stellen mit einem Dreieck oder Kreis markiert. Absolute Vorsicht ist in jedem Fall angebracht. Und im Fall von E-Autos umso mehr!
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Ach ja – ein ebener Untergrund sollte vorhanden sein. Steht der Wagenheber wacklig da, kann es gefährlich werden. Hier muss man absolut auf „Nummer Sicher“ gehen.
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2. DREHMOMENTSCHLÜSSEL

Ein Drehmomentschlüssel sollte auf jeden Fall beim Räderwechsel benutzt werden.
Ist das Radgewinde erst mal hin, ist eine recht teure Reparatur fällig. Deshalb gilt beim Anziehen der Radmuttern nicht das Motto „viel hilft viel“. Die Kraft will schon exakt dosiert sein. Es gibt Fälle, bei denen mit zu Anzugsmoment die Bremsscheiben verzogen wurden. Auch kann dann das Gewinde bei einer scharfen Bremsung brechen. Wird die Mutter hingegen zu wenig stark angezogen, kann die sich während der Fahrt auch lösen.
Deshalb wird bei der Radmontage die Nutzung eines Drehmomentschlüssels dringend empfohlen.
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3. SICHTPRÜFUNG
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Klar – das restliche Reifenprofil sollte bei den Reifen vor der Montage gemessen werden. Aber nicht nur das. Wie sieht es mit den Reifenflanken aus? Zeigen sich da poröse Stelle oder aber Risse? Und wie steht es mit dem Verschleiß? Sind die Räder gleichmäßig abgefahren oder nicht? Einseitiger Verschleiß ist ein Hinweis auf eine falsch eingestellte Spur.
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Hier noch die Faustregel: Sommerreifen mit nur noch 2 mm, Winterreifen unter 4mm Restprofil gehören ausgetauscht. Alte Reifen auch, weil der Gummi mit den Jahren an Elastizität und Stabilität verliert. Achtet auf die Ziffern auf der Reifenflanke. „0315“ heißt, der Reifen wurde im März 2015 produziert und hat 10 Jahre auf dem Buckel. Dann lieber weg damit. Schon nach 6 Jahren ist mit Einbußen zu rechnen.
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4. REIFENDRUCK
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Sind die Reifen mittig oder am Rand stärker abgefahren, dann stimmte über längere Zeit der Luftdruck nicht. Das wirkt sich negativ auf den Verschleiß wie die Fahrsicherheit aus. Man darf das nicht unterschätzen. Gerade, wenn die Reifen über längere Zeit eingelagert waren, kann es sein, dass die Luft verloren haben. Deswegen gleich nach der Montage den Druck prüfen und nachjustieren. Die richtigen Werte findet man zumeist entweder auf der Rückseite der Tankklappe oder aber am Türholm auf der Fahrerseite.
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5. LAUFRICHTUNG

Diese Zeichen zeigen, wie das Rad montiert werden muss.
Bei manchen Reifen gibt das Profil die Laufrichtung vor. Das erkennt man dann meist an einem Pfeil und den Worten „Direction“ oder „Rotation“ auf der Seite des Reifens. Wurde der Reifen falsch montiert, ist die Fahrsicherheit bei Nässe oder Aquaplaning stark reduziert. Zudem nehmen Fahrgeräusch und Verschleiß zu und das Auto bringt seine Kraft schlechter auf die Straße. Der TÜV wird in dem Fall auch die Plakette verweigern.
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Man sieht also: Der Räder oder Reifenwechsel ist alles andere als trivial. Wer sich nicht wirklich auskennt, ist bei diesem Service in einer Werkstatt ganz sicher besser aufgehoben. Learning by Doing ist keine Alternative. Dafür hängt zu viel am Räderwechsel. Besser, man vereinbart zeitig einen Termin in der Werkstatt. Denn spätestens um Ostern herum herrscht dort nämlich Hochbetrieb.