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Man hat es kommen sehen. Kaum war bekannt, dass der Absatz beim E-Auto-Pionier Tesla lahmt, da melden sich mehrere deutsche Autoproduzenten zu Wort. Zuletzt der Chef von Daimler Benz. Gemäß seinen Aussagen verkauft der Stuttgarter Konzern nach wie vor den Großteil seiner Fahrzeuge als Verbrenner, nur einer von zehn Wagen sei ein reines E-Auto. Auch die Vorstände von BMW und VW ließen wissen, dass ihr E-Auto-Absatz den Erwartungen dramatisch hinterherhinkt. Immer mehr produzieren die Werke auf Halde.
Die Gründe für den mauen Absatz sind schnell erklärt. Laut Kundenbefragungen sind die E-Autos zu teuer, haben eine zu geringe Reichweite und die Ladeinfrastruktur ist nicht breit genug ausgebaut. Lockten die früheren Kaufprämien Autofahrer in den E-Auto-Markt, ließ das Interesse nach dem Wegfall dieser Subventionen spürbar nach. Die Statistiken zeigen einen regelrechten Einbrauch der Nachfrage in diesem Segment.
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Und nun? Das fragen sich offenbar auch die Konzernplaner bei der einst so stolzen deutschen Autoindustrie, die noch vor nicht langer Zeit verkündeten, ihre Flotten zeitnah auf reine Elektromobilität umstellen zu wollen. Jetzt zeigt sich, dass wohl jene Mahner recht behalten, die eine schnelle Kehrtwende für verfrüht und praktisch nicht machbar hielten. Problem nur: die EU-Kommission hat ein Ende für die Zulassung von Verbrennern als Neuwagen im Jahr 2035 beschlossen. Was aber tun, wenn die Autokäufer da nicht mitziehen?
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Nicht weiter überraschend, will die Autoindustrie Druck auf die Politik ausüben, damit die Verantwortlichen in Brüssel die Tatsachen im Marktgeschehen wahrnehmen und das bereits vereinbarte Maßnahmenpaket wieder aufschnüren. Ob das gelingen wird, ist fraglich. Abzuwarten sind die Mehrheitsverhältnisse nach der jetzt anstehenden Europawahl und die Zusammensetzung der neuen Kommissionen.
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Für die Autofahrer bedeutet das wenig Planungssicherheit und Verunsicherung. Für die Kfz-Werkstätten sieht das nicht anders aus. Wartung und Reparatur eines Elektroautos erfordern nunmal ein spezielles Know-how, neues Personal und eine andere Werkstattausrüstung als bei einem Verbrenner. Welche Investitionsentscheidungen sollen Werkstattinhaber da zeitnah treffen? Keine leichte Entscheidung.
Für die Autofahrer bedeutet das wenig Planungssicherheit und Verunsicherung. Für die Kfz-Werkstätten sieht das nicht anders aus. Wartung und Reparatur eines Elektroautos erfordern nunmal ein spezielles Know-how, neues Personal und eine andere Werkstattausrüstung als bei einem Verbrenner. Welche Investitionsentscheidungen sollen Werkstattinhaber da zeitnah treffen? Keine leichte Entscheidung.
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Fazit: Die Automobilindustrie trifft Zukunftsentscheidungen in Höhe vieler Milliarden. Die Zulieferindustrie genauso. Auch Werkstattbetreiber investieren in beträchtlichem Ausmaß in Personal und Geräte. Und was macht die Politik, was die Autokäufer? Es gibt derzeit mehr Fragen als Antworten. Das ist an sich Gift für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und Europa. Was die nähere Zukunft bringt, gleicht quasi dem Blick in eine Glaskugel. Werkstatt-Tipp verfolgt mit Interesse die neuesten Entwicklungen.