Kriminologen bringen es auf einen einfachen Nenner. Was häufig verkauft wird und also begehrt ist, wird über kurz oder lang auch gefälscht. So sind es also nicht nur Luxustaschen, Uhren oder edle Tropfen, die irgendwo billig nachgemacht werden, sondern eben auch Fahrzeugteile.
Vor nicht allzu langer Zeit berichtete „Der Spiegel“ über Bremsenhersteller, die Opfer von Plagiaten wurden. Zwar optisch ganz passabel nachgemacht, aber eben aus minderwertigen Materialien. Das Magazin wies zurecht darauf hin, dass dahinter höchst kriminelle Energie steckt. Schließlich vertrauen Autofahrer-/innen dieser sensiblen Technik ihr Leben an.
Beliebt und berüchtigt ist auch das Fälschen von Luft-, Öl- und Kraftstoff-Filtern. Dabei kann kann die Technik leiden, aber eben auch der Mensch. Wenn beispielsweise die Luftreinigung zwar auf der Packung steht, aufgrund schlechter Filtermedien de facto aber gar nicht stattfindet. Vergleichbare Skandale gibt es zuhauf.
Nun sind diese Produktpiraterien hinlänglich bekannt. Man fragt sich deshalb: Warum hört diese Gaunerei nicht auf? Es werden ja nicht nur Verbraucher getäuscht. Auch die betroffenen Firmen erleiden Verluste und mit ihnen die Mitarbeiter der Unternehmen.
Zoll und Polizei verweisen darauf, dass an die Hintermänner nur sehr schwer heranzukommen ist. Die Fälschungen werden irgendwo weit weg produziert und meist übers Internet vertrieben. Die Täter sind kaum zu fassen, weil eine internationale Kooperation gegen die Banden kaum herzustellen ist. Was kann aber nun der hiesige Verbraucher tun?
Skeptisch sein, wenn der Preis eines Markenproduktes überraschend günstig ist.
Verpackung und Inhalt genau betrachten und bei Auffälligkeiten kritisch sein.
Offensichtlich unseriöse Angebote bei der Polizei anzeigen.
Zweifelhafte Quellen insbesondere im Internet meiden.
Lieber dem autorisierten Handel bzw. einer guten Werkstatt vertrauen.
Viele betrachten die Produktpiraterie immer noch als ein Kavaliersdelikt. Doch in Wahrheit werden Kunden und Hersteller massiv geschädigt. Der Zoll schätzt den Schaden durch gefälschte Markenprodukte auf mindestens über 100 Milliarden Euro im Jahr. Und das alleine hierzulande.
Viele Ersatzteilproduzenten sitzen in Deutschland. Hunderttausende Arbeitsplätze hängen von diesen Unternehmen ab. Fälschungen schaden also unserem Standort und am Ende also den Beschäftigten, die bei den Herstellern in Lohn und Brot sind. Daher empfiehlt Werkstatt-Tipp: Augen auf bei den Autoteilen. Die falschen Fuffziger verdienen kein bißchen Sympathie.