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Was viele beim Kauf eines Gebrauchten falsch machen

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Die Inflation hat auch bei den Gebrauchten zugeschlagen. Laut einer Untersuchung des ADAC liegen die Preise heute im Schnitt satte 15 % bis 20 % höher als noch 2019. Eine ganze Stange Geld wird also aufgerufen, hat man sich in einen Gebrauchtwagen verguckt. Bevor man allerdings die Geldbörse zückt, gilt es Vorsicht walten zu lassen. Hier die größten Fallen.
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1.  KAUFVERTRAG

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Weil die Gebrauchten begehrt sind, drängen manche Verkäufer, ob privat oder geschäftlich, zum schnellen Kaufabschluss. Hier ist allerdings Vorsicht geboten. Auch mündliche Zusagen am Telefon oder ein ok per WhatsApp sind vertraglich bindend. Ein seriöser Verkäufer wird aber nicht darauf drängen, ein Auto zu kaufen, ohne dass man den Wagen zuvor genau ansehen und eventuell auch prüfen konnte. Finger weg also von Angeboten, bei denen Anbieter Druck vor Vertragsabschluss aufbauen.
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Klar ist natürlich: Ein Kaufvertrag ist schriftlich zu fixieren. Vordrucke dazu gibt es kostenlos im Internet. Meint ein Verkäufer, diese Formalien sind doch nur Bürokratie, sollte man Abstand nehmen.
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Übrigens sind Verkäufer auch verpflichtet, wahrheitsgemäß anzugeben, ob ein Fahrzeug einen Unfallschaden hat. Man sollte in jedem Fall danach fragen und sich schriftlich bestätigen lassen, dass das Fahrzeug unfallfrei ist. Verschweigt ein Verkäufer einen Schaden, ist der Kaufvertrag nichtig.

Kaum zu glauben – dennoch vermuten Fachleute, dass jeder 3. Tacho bei den Gebrauchten manipuliert wurde.

2. TACHO-MANIPULATION
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Experten gehen davon aus, dass sage und schreibe bei jedem 3. Gebrauchtwagen der Tachsostand manipuliert wurde. Daher ist es wichtig, in einem Kaufvertrag nicht den Kilometerstand des Tachos zu vermerken, sondern auf den Begriff Gesamtfahrleistung zu bestehen. Stellt sich dann nämlich heraus, dass der Tacho manipuliert ist, besteht ein Rücktrittsrecht vom Kaufvertrag. Dieses Recht gilt nicht, wenn lediglich auf den Tachostand verwiesen wird, da dieser lediglich als unverbindlicher Wert gewertet wird.
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Man muss wissen, dass Geräte zum Verändern der Tachoangabe problemlos im Internet zu kaufen sind. Es gibt sogar kriminelle „Dienstleister“, die diese „Gefälligkeit“ gegen Bezahlung anbieten.

Ein korrekt geführtes Serviceheft sollte beim Kauf eines Gebrauchten vorliegen.

3. SERVICEHEFT
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Skepsis ist angebracht, wenn ein Verkäufer kein Serviceheft vorlegen kann. Ist verloren gegangen, hört man gelegentlich. Dann muss in den meisten Fällen davon ausgegangen werden, dass etwas faul ist. Entweder wurden die Serviceintervalle nicht eingehalten, obwohl das fast immer behauptet wird. Oder aber eine Tachomanipulation soll verschleiert werden. Es passt schließlich nicht zusammen, wenn auf dem Tacho eine Kilometerleistung von 32.254 angezeigt wird, ein Service aber nachweislich bei 60.124 Kilometer durchgeführt wurde.
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4. PROBEFAHRT
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Niemals darf man ein Auto kaufen, bevor man nicht selbst damit gefahren ist. Das sollte bestenfalls nicht nur im Stadtgebiet geschehen, sondern auch auf der Autobahn. Dabei ist insbesondere auf das Folgende zu achten.
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• Kommen vom Motor oder der Karosserie unerwartete Geräusche.
• Funktioniert der Motor wie erwartet oder gibt es Verzögerungen beim Gas geben etc.
• Reagieren die Bremsen prompt, ohne Geräusche von sich zu geben.
• Ist die Lichtanlage in Ordnung, also Blinker, Bremslicht, Fern- und Abblendlicht.
• Reagiert die Lenkung direkt, bleibt der Wagen auch bei abrupten Lenkbewegungen stabil.
• Lässt sich der Wagen problemlos durch die Gänge schalten.
• Schaltet der Wagen bei einer Automatik ruckel- und reibungslos.
• Ist die Profiltiefe der Reifen ok, ist ein oder sind mehrere Reifen ungleich abgefahren.
• Funktionieren Lüftung und Klimaanlage einwandfrei, gibt es störende Gerüche.

Die Experten in der Werkstatt können den wahren Wert eines gebrauchten Autos meist sehr gut einschätzen.

5. SICHERHEIT
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Die meisten Leute sind keine Fahrzeugexperten. Den wahren Wert eines Wagens richtig einzuschätzen, ist für Laien alles andere als ein Kinderspiel. Auch Manipulationen am Tacho oder reparierte Unfallschäden sind nicht einfach sichtbar. Jeder Verkäufer poliert das Auto schließlich vor dem Verkauf auch Hochglanz. Doch man weiß: es ist längst nicht alles Gold, was glänzt.
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Ein seriöser Verkäufer wird nichts dagegen haben, dass ihr den Wagen von eurer Werkstatt unter die Lupe nehmen lasst. Dann haben es Betrüger deutlich schwerer. Auf der Hebebühne offenbart sich schnell, ob mit Bremse und Fahrwerk alles in Ordnung ist. Ein geübtes Auge erkennt, ob an einer Stelle nachlackiert wurde. Das geschulte Ohr hört, ob der Motor rund läuft. Ein Blick in den Motorraum offenbart dem Profi eine Menge.
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In den inhabergeführten, guten freien Werkstätten wird ein Fahrzeug-Check für kleines Geld geboten. Wer plant, für einen Gebrauchten einige oder viele Tausend zu investieren, sollte die paar Euro nicht scheuen. Am falschen Ende zu sparen, war noch nie eine gute Idee.

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