Über 200.000 Marderschäden im Jahr
Er ist wieder da: Der Marder – das schlanke, geschmeidige Tier ist hübsch anzusehen, für Autofahrer jedoch ein Graus. Das Gemetzel unter der Motorhaube nimmt in dieser Jahreszeit wieder zu, denn der flinke Räuber liebt Gummischläuche und Kabel der Motorenelektronik.
Marder sind im Frühjahr, kurz vor der Paarungszeit, und bis in den Spätsommer hinein besonders aktiv. Parkende Autos werden dann häufig Opfer ihrer Territorialkämpfe. Denn Marder-Rüden stecken ihre Reviere ab und markieren die Grenzen mit Urin, um Nebenbuhler von ihren Weibchen fern zu halten.
Parkt ein so markiertes Auto nun an anderer Stelle, im Revier eines anderen Marders, lebt dieser seine Aggressionen nicht selten im Motorraum aus. Durchgebissene Zündkabel oder Kühlwasserschläuche, beschädigte Achsmanschetten oder Isoliermatten sind dann die Folge. Autos, die häufig an verschiedenen Orten geparkt werden, sind daher besonders gefährdet.
Nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV) ist die Zahl der Marderschäden in den vergangenen Jahren gestiegen: Über 200.000 Attacken des kleinen Tierchens auf Kabel und Schläuche wurden festgestellt. Die Kosten für die von Mardern verursachten Schäden stiegen auf rund 50 Millionen Euro. Da lediglich die kaskoversicherten Fahrzeuge erfasst werden, geht der man aber davon aus, dass weit mehr Autofahrer betroffen sind und Schäden beseitigen mussten. Doch was tun? Automobil Clubs empfehlen, auf das Weidenzaun Prinzip zu setzen. Elektrische Geräte, die in den Motorraum eindringenden Mardern einen leichten Schlag versetzen, haben sich als am effektivsten erwiesen.
Sind in der Nachbarschaft Marder unterwegs, kann vorübergehend auch eine Motorwäsche helfen, um die von den Rüden hinterlassene Duftmarke zu beseitigen. Ein Stück unter das Auto gelegter Maschendraht kann die Tiere irritieren und zumindest zeitweise abschrecken. Als völlig wirkungslos haben sich sämtliche „Ersatz-Duft-Strategien“ erwiesen – vom WC- oder Marder-Abwehr-Spray über Hundehaare bis hin zu Mottenkugeln. Versuche der Uni Gießen belegen, dass Marder damit nicht zu beeindrucken und zu vertreiben sind.
Wir empfehlen in den kommenden Monaten besonders aufmerksam zu sein und falls der Motor unrund läuft oder Wasser verliert, Kabel und Schläuche zu kontrollieren. Am besten sollte ein Fachmann Ihrer PROFISERVICE WERKSTATT hinzugezogen werden, der den Motorraum nach möglichen Marderschäden durchforstet. Treten Folgeschäden auf, können die Reparaturkosten erheblich steigen.