Nach wie vor gibt es viele Fälle der Tachomanipulation, wenn Gebrauchtwagen gekauft und verkauft werden. Hierbei werden die Kilometerzähler im Auto illegal zurückgedreht. So können die kriminellen Verkäufer den Wert des Autos meistens deutlich steigern. Wie man die Betrüger aber aufdecken kann, erfahren Sie hier.
Beispiel-Fall: Der Gebrauchte steht äußerlich gut da und sieht auf den ersten Blick nicht schlecht aus. Die Laufleistung ist relativ niedrig und der angebotene Preis ist verlockend. Nun behauptet der Verkäufer, dass die geringe Laufleistung auf Grund des Vorbesitzers so niedrig sei. Das Auto ist anscheinend viel in der Garage gestanden, da es sich bei dem Vorbesitzer um einen Rentner handelt. Aber nach einiger Zeit und nach ein paar Tausend Kilometern zeigen sich erste Verschleißerscheinungen, die etwas ungewöhnlich sind. Die Kupplung geht nur noch sehr schwerfällig und das Getriebe macht komische Geräusche. Beim nächsten Werkstattbesuch ist dann eine neue Zylinderkopfdichtung fällig. Es ist offensichtlich: Der Verkäufer hat Tachomanipulation betrieben! Nach einer Studie des TÜV Rheinland sehen 40 % der Gebrauchtwageninteressenten in Deutschland die Gefahr eines Tachobetrugs.
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Aber wie erkennt man jetzt die Betrüger?
Immer das Scheckheft bzw. Serviceheft kontrollieren
Die Tachomanipulation ist nicht so leicht zu erkennen, da heutzutage alles digital ist und das Zurückstellen teilweise einfacher geworden ist. Aus diesem Grund sollten sie als allererstes das Serviceheft anschauen. Dazu gehören TÜV-Berichte, Werkstattrechnungen oder Ölwechselzettel. Das sind gute Anhaltspunkte um den aktuellen Kilometerstand einzuschätzen. Ist es beispielsweise so, dass auf dem Ölwechselzettel steht, dass der nächste Ölwechsel bei 140.000 km gemacht werden sollte, der Gebrauchtwagen aber erst 80.000 km auf dem Tacho hat, müssen die Alarmglocken läuten.
Mit Vorbesitzer in Kontakt treten
Natürlich kann auch der Zustand der Inneneinrichtung ein Indiz für ein langes Autoleben sein. Wenn die Sitze schon stark abgenutzt sind oder Teile am Lenkrad und Schalthebel sehr beansprucht aussehen, dann ist das Auto offensichtlich schon einige tausend Kilometer bewegt worden. Am besten den Wagen mit anderen Gebrauchten und ähnlichem Kilometerstand vergleichen.
Noch besser Sie kontaktieren den Vorbesitzer. Dieser steht in der Regel auf der Zulassungsbescheinigung Teil 2 (auch Fahrzeugbrief genannt). Dieser kann Ihnen in den meisten Fällen den letzten Kilometerstand nennen.
Aktueller Kilometerstand sollte in den Kaufvertrag
Wenn der Verkäufer in den Kaufvertrag Sätze schreibt wie „Kilometerstand wie gesehen“ oder „Laufleistung abgelesen“ dann sind dies Angaben leider unverbindlich. Als Käufer sollte man auf jeden Fall darauf bestehen, dass der aktuelle Kilometerstand im Kaufvertrag niedergeschrieben wird. So ist man rechtlich auf der sicheren Seite.
Und nicht zuletzt ist man als Käufer auch dann auf der sicheren Seite, wenn man ausschließlich bei seriösen Unternehmen den Gebrauchten kauft und hier zusätzlich sogar noch eine Gebrauchtwagen-Garantie erhält.