Im Jahr 2013 hat der Gesetzgeber den Mineralölkonzernen nach eigener Einschätzung die Daumenschrauben angezogen. Seither sind alle Tankstellen nämlich verpflichtet, ihre Preise bei jeder Änderung minutengenau zu veröffentlichen. Entsprechende Vergleichsportale im Internet wie clever-
Wenn dem so ist, hat sich denn zumindest die Zahl der täglichen Preisschwankungen je Tankstelle wie erhofft verringert? Verbraucherzentralen meinen eher im Gegenteil. Fast stündlich wechselnde Tarife sind keine Seltenheit. Und zieht ein Anbieter den Preis nach unten, folgen die Wettbewerber blitzschnell nach. Dank der öffentlich zugänglichen Preis-Suchmaschinen ist das für jeden Tankwart ja nun auch ein Kinderspiel – er sieht in Echtzeit, was die Konkurrenz so treibt. Wollte der Staat also die Preiskartelle durch mehr Transparenz aufbrechen, ist durch die Veröffentlichungspflicht der Schuss womöglich komplett nach hinten losgegangen.
Eine grobe Regel bleibt aber bestehen. Wer beim Tanken sparen will, sollte die Zapfsäule nicht nach 20 Uhr aufsuchen. Dann nämlich schließen viele Tankstellen, zumindest aber um 22 Uhr. Die Folge davon ist geringerer Wettbewerb unter jenen, die noch geöffnet haben. Und genau den nutzen die Anbieter gnadenlos aus. 20 oder gar 30 Cent pro Liter mehr sind dann keine Seltenheit. Sparfüchse sind also besser ausgeschlafen und tanken tagsüber. Nachteulen haben hier ganz klar das Nachsehen.