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Das Ende einer Erfolgsgeschichte?

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Keine Frage: die deutsche Automobil- und Zulieferindustrie waren für Jahrzehnte Zugpferde für die unsere Wirtschaft. Ein nicht unbeträchtlicher Teil unseres Wohlstands verdankten und verdanken wir dem Erfindergeist und dem Fleiß der vielen Ingenieure und Handwerker. Jetzt aber gibt es Meldungen, dass die guten Zeiten vorbei seien und ein Erfolgsmodell seinem Ende entgegen geht. Stimmt das?
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Klar ist, dass es ein ganzes Bündel an Entwicklungen gibt, die unserer Autoindustrie zu schaffen machen. Manches davon ist selbst verschuldet. Etwa der Dieselskandal, der beispielsweise VW unfassbare Summen kostete. Auch das Verschlafen der E-Mobilität mit spätem Aufwachen war kein Ruhmesblatt. Während Tesla einen Verkaufsrekord nach dem andern meldete, nahm so mancher deutsche Manager dieses Wachstumsfeld bei weitem nicht ernst genug.
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Wofür VW und unsere anderen Autobauer allerdings nichts können, ist z.B. die Wachstumsschwäche in China. Lange Zeit legte die dortige Volkswirtschaft Jahr für Jahr zweistellig zu. Die Nachfrage nach Autos und Maschinen aus Deutschland war riesig. Das ist Geschichte. Manche Ökonomen nehmen gar an, dass die einstigen chinesischen Wachstumsraten nicht wieder kommen. Und im Hintergrund spielen geopolitische Entwicklungen eine Rolle.

Antworten müssen gefunden werden

Viele Staaten, darunter die Giganten China und USA, verfolgen eine zunehmend protektionistische Politik der Abschottung gegenüber Konkurrenten. Immer öfter ist von Strafzöllen die Rede. Steht womöglich der freie Welthandel vor dem Aus, von dem gerade wir Deutsche lange gut leben konnten?

Im Bereich der E-Mobilität ist Tesla ein potenter Konkurrent von Volkswagen.

Die hiesigen Automanager sind jedenfalls nicht zu beneiden. Neben Fragen zur weltweiten Konjunktur müssen auch Antworten auf rein technologische Fragen gefunden werden. In der E-Mobilität sind andere mittlerweile führend, zum Beispiel die Chinesen und der Pionier Tesla aus den USA. In der Batterietechnologie spielt die Musik sowieso ausschließlich in Fernost. Und die leistungsfähigste Software kommt auch nicht aus hiesiger Produktion.
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Ist daher das Kippen des Verbrennerverbots ab 2035 die Lösung? Zudem die massenhafte Produktion von E-Fuels, also synthetischen Kraftstoffen? Oder hat die Brennstoffzelle doch eine glorreiche Zukunft wie BMW glaubt, das ein Auto mit diesem Antrieb für 2028 angekündigt hat? Schließlich wurde diese Technik in Deutschland entwickelt, maßgeblich vom Konkurrenten Mercedes.
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Kaum vorstellbar für den Standort ist, dass die deutsche Automobilindustrie mitsamt der riesigen Zahl an Zulieferern langsam in der Versenkung verschwindet. Dass es so kommt, ist auch längst nicht ausgemacht. Die Karten werden in so manchem entscheidenden Punkt gerade erst gemischt. Wer am Ende das besser Blatt hat, sprich die besseren Lösungen auf schwierige technische Fragen, wird sich zeigen. Klar ist aber: viele Fehler und Versäumnisse dürfen sich unsere Autobauer nicht mehr leisten.
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Wichtig ist, dass wichtiges Know-how nicht verloren geht und Deutschland weiter in Forschung und Entwicklung investiert. Dazu gehört, dass die Autobauer und Zulieferer versuchen, die klügsten Köpfe an sich zu binden. Und das Handwerk ausreichend Nachwuchs findet. Schon jetzt werden die Wartezeiten in den Kfz-Werkstätten mangels Personal länger und länger. Das Letzte, was wir brauchen können, ist Desinteresse seitens junger Leute an der Autotechnik. Dies wäre dann tatsächlich der Todesstoß für die einst so stolze Branche. Es liegt auch an uns, ob es soweit kommt.

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