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Antworten müssen gefunden werden
Die hiesigen Automanager sind jedenfalls nicht zu beneiden. Neben Fragen zur weltweiten Konjunktur müssen auch Antworten auf rein technologische Fragen gefunden werden. In der E-Mobilität sind andere mittlerweile führend, zum Beispiel die Chinesen und der Pionier Tesla aus den USA. In der Batterietechnologie spielt die Musik sowieso ausschließlich in Fernost. Und die leistungsfähigste Software kommt auch nicht aus hiesiger Produktion.
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Ist daher das Kippen des Verbrennerverbots ab 2035 die Lösung? Zudem die massenhafte Produktion von E-Fuels, also synthetischen Kraftstoffen? Oder hat die Brennstoffzelle doch eine glorreiche Zukunft wie BMW glaubt, das ein Auto mit diesem Antrieb für 2028 angekündigt hat? Schließlich wurde diese Technik in Deutschland entwickelt, maßgeblich vom Konkurrenten Mercedes.
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Kaum vorstellbar für den Standort ist, dass die deutsche Automobilindustrie mitsamt der riesigen Zahl an Zulieferern langsam in der Versenkung verschwindet. Dass es so kommt, ist auch längst nicht ausgemacht. Die Karten werden in so manchem entscheidenden Punkt gerade erst gemischt. Wer am Ende das besser Blatt hat, sprich die besseren Lösungen auf schwierige technische Fragen, wird sich zeigen. Klar ist aber: viele Fehler und Versäumnisse dürfen sich unsere Autobauer nicht mehr leisten.
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Wichtig ist, dass wichtiges Know-how nicht verloren geht und Deutschland weiter in Forschung und Entwicklung investiert. Dazu gehört, dass die Autobauer und Zulieferer versuchen, die klügsten Köpfe an sich zu binden. Und das Handwerk ausreichend Nachwuchs findet. Schon jetzt werden die Wartezeiten in den Kfz-Werkstätten mangels Personal länger und länger. Das Letzte, was wir brauchen können, ist Desinteresse seitens junger Leute an der Autotechnik. Dies wäre dann tatsächlich der Todesstoß für die einst so stolze Branche. Es liegt auch an uns, ob es soweit kommt.