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Arbeitswert, Stunden-Verrechnungssatz – welche Autofahrer*innen können mit diesen Vokabeln etwas anfangen? Wäre es nicht einfacher, wenn eine Werkstatt einfach sagt, was eine Stunde Arbeit im jeweiligen Betrieb kostet? Bestimmt. Nur wird dieser Stundenlohn kaum transparent kommuniziert. Stattdessen gibt es auf der Rechnung Angaben, die nur Insider verstehen.
Was eine Stunde Arbeit im Kfz-Betrieb kostet, hängt vor allem von zwei Parametern. Vom Betriebstyp und der Region. Mit Betriebstyp ist gemeint, ob es sich bei dem jeweiligen Anbieter um eine Werkstatt ohne Markenbindung (freie Werkstatt) oder eine Niederlassung einer Automarke (Autohaus) handelt. Außerdem schlägt zu Buche, ob der Betrieb in einem Ballungsgebiet oder auf dem flachen Land liegt.
Feste Summen zu nennen ist schwierig. Aber unabhängige Untersuchungen haben ergeben, dass in freien und nicht markengebundenen Werkstätten eine Stunde Arbeit in der Regel zwischen 60 und 100 Euro kostet. In einer Niederlassung der Automarke werden hingegen meist zwischen 120 und bis zu 200 Euro fällig.
Woran liegen diese teils erheblichen Preisunterschiede? Autohäuser müssen oft aufwendige, sehr schicke Betriebsgebäude finanzieren. Auch die Inneneinrichtung ist meist nicht ohne. Das gibt es natürlich nicht umsonst. Marken-unabhängige Werkstätten beschränken sich an der Stelle in der Regel aufs Nötige. Weniger Kosten ermöglichen günstigere Preise. Dies ist ein Beispiel für ganz unterschiedliche Kalkulationen.
Welchem Betriebstyp man sein Auto anvertraut, ist natürlich eine individuelle Entscheidung. Wer auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis achtet, ist insbesondere bei den Standard-Wartungen wie Inspektion, Ölwechsel, Reifen- und Bremsenservice, HU/AU etc. in einer guten, marken-unabhängigen Werkstatt an der richtigen Stelle. Dass hier zudem die Original Marken-Ersatzteile günstiger zu haben sind, kommt noch hinzu.
Laut Markterhebungen vertraut etwa die Hälfte aller Autofahrer*innen einer nicht markengebundenen Werkstatt. Offenbar sind die Leute zufrieden mit ihrer Wahl, denn der Marktanteil der „Freien“ ist über die Jahre ziemlich stabil, Tendenz eher steigend.