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Vertragswerkstatt oder freie, inhabergeführte Werkstatt? Diese Frage wird unter Autobesitzern nicht selten diskutiert. Nicht immer spielen Fakten dabei eine Rolle. Oft werden schlicht Meinungen ausgetauscht. Folgende 3 Tatsachen helfen bei der Wahrheitsfindung.
1. Ausbildung
Fahrzeugmechatroniker durchlaufen eine duale, 3,5 Jahre dauernde Ausbildung. Der theoretische Teil findet in der Berufsschule statt, der praktische in einem Kfz-Betrieb. Die Ausbildung ist also für alle gleich, unabhängig davon, in welchem Betriebstyp der oder die Auszubildende lernt.
Ansprechpartner in der Werkstatt ist stets ein Kfz-Meister. Auch die Prüfung ist gleich. Wer den Gesellenbrief erwirbt, ist befähigt, Fahrzeuge zu warten und zu reparieren. Egal, in welchem Betrieb diese Fachleute arbeiten.
2. Praxis
Laien stellen sich gemeinhin vor, dass sich die Fahrzeugteile von Auto zu Auto stark unterscheiden, dass also eine Bremse bei Marke X sich grundsätzlich von jener der Marke Y unterscheidet. Das ist allerdings nicht der Fall. Warum?
Autos werden in weiten Teilen nicht mehr von den Fahrzeugmarken hergestellt, sondern von Zulieferern. Tatsächlich hat die Fertigungstiefe bei VW, BMW usw. immer weiter abgenommen. Und so kann es sein, dass sich beispielsweise eine Bremse, eine Kupplung, eine Motorsteuerung mit keinen oder kleinen Unterschieden in vielen Modellen unterschiedlicher Marken befindet.
Es ist demnach nicht erforderlich, dass sich das Personal in freien Werkstätten beispielsweise mit hunderten Bremsenmodellen auseinandersetzen muss. Die Unterschiede sind oft marginal, wenn überhaupt vorhanden. So werden eben Mechatroniker auch nicht für eine Marke befähigt und ausgebildet, sondern für die Kfz-Branche insgesamt.
3. Faktor Mensch
Nachdem klar ist, dass die Grundvoraussetzungen für alle Kfz-Experten zunächst einmal gleich sind, kommt der Faktor Mensch ins Spiel. Letztendlich liegt es also an jedem einzelnen Mitarbeiter, wie engagiert, persönlich und zuverlässig Automobil-Wartung und -Reparatur sind. Das trifft so auf alle Branchen zu.
Eine generelle Antwort darauf, welcher Betriebstyp der bessere ist, geht aus den genannten Gründen am Thema vorbei. Letztendlich müssen alle Autofahrer:innen die Werkstatt ihres Vertrauens finden. Dass das sehr oft freie, inhabergeführte Betriebe sind, belegt die Statistik. Im Jahr 2020 wurden laut dem Institut Statista 54 % alle Fahrzeugreparaturen in freien Werkstätten ausgeführt. Eine Steigerung um 4 % gegenüber 2019.
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