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Ein blühendes Geschäft am Rande der Legalität

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Es gibt Geschichten, die gibt es gar nicht. Meint man. Wie etwa die, dass man einen Verlust des Führerscheins ziemlich problemlos abwenden kann.
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Beispiel: Jemand hat schon einige Punkte in der Flensburger Verkehrssünder-Kartei gesammelt. Kommt jetzt noch was dazu, ist der Führerschein erst mal weg. Zu einem Entzug der Fahrerlaubnis kommt es immerhin ein paar tausend Mal im Jahr. Und nun?

Für manche Menschen geradezu existenziell wichtig: der Führerschein.

Tatsächlich gibt es im Internet Anbieter, die hier Abhilfe versprechen. Indem jemand anders behauptet, der Fahrer beim fraglichen Verkehrsdelikt gewesen zu sein. Gegen Geld, versteht sich. Da fragt man sich: Moment mal, meist gibt es doch Bilder einer Kamera, also ein Beweisfoto. Wie soll das funktionieren?
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Ganz einfach. In dem es jemanden gibt, der dem Fahrer ähnlich sieht. Also zumindest die offensichtlichen Merkmale wie etwa Bart, Haarlänge, Brille und so weiter übereinstimmen. Offenbar verfügen die erwähnten Internet-Anbieter über ein Archiv unterschiedlichster Typen. Und weil die Beweisaufnahmen oft von lausiger Qualität sind, ist gar nicht so einfach zu erkennen, dass hier geschummelt wird.
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Hinzu kommt: das Bußgeld wird bezahlt. Der Staat hat also erst mal, was er will. Warum im Zweifelsfall dann noch ein aufwändiges und womöglich zu Nichts führendendem Ermittlungsverfahren lostreten? Die Polizei leidet bekanntlich nicht unter Arbeitsmangel. Überstunden schieben die Kollegen oft ohnehin schon genug.
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Viele Kunden seien Außendienstler, bekennt einer der erwähnten Internet-Dienstleister bereitwillig. Schließlich wäre mit dem Führerschein dann auch der Job weg. Da macht Not eben erfinderisch. Und das eben nicht gerade bescheidene Honorar für die „Hilfestellung“ ist dann auch kein Thema. Man bezahlt notgedrungen.
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Übrigens räumt der erwähnte „Punktehändler“ dann noch mit einem Vorurteil auf. Porschefahrer sind eher selten unter den Kunden zu finden. Das heißt es zwar an den Stammtischen. Tatsächlich aber sind in Flensburg alle Bevölkerungsschichten vertreten. Vom Studenten bis zum Rentner, vom Bürgergeldempfänger bis zum Millionär. Den typischen Verkehrssünder gibt es nicht.
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In den vergangenen Jahren wurden etwa 200.000 Führerscheininhaber wegen ihres bereits hohen Punktestandes in Flensburg ermahnt. Das Geschäft der Übernahme von Strafpunkten leidet deshalb vermutlich nicht unter mangelnder Nachfrage. Das darf man wohl annehmen.
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