Althergebrachte Weisheit oder längst überholt – was stimmt beim Thema Motortemperatur?

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Es stimmt: auch in dem Bereich hat sich vieles getan und heutige Synthetiköle sind sehr leistungsfähig. Es bleibt aber dabei, dass kaltes Öl zäher ist. Und so dauert es beim Kaltstart etwas, bis alle wichtigen Motorteile ausreichend geschmiert sind. Es ist deshalb nicht ratsam, gleich auf volle Touren zu gehen.

In den heutigen Motoren werden unterschiedliche Materialien verbaut. Aus dem Physikunterricht weiß man, dass jedes Material sich bei Hitze unterschiedlich schnell und weit ausdehnt und bei Kälte zusammenzieht. Zwar sind diese Unterschiede gering. Im Falle von Motorblock, Zylinder und Kolben können diese aber schon entscheidend sein. Gerade im Hinblick auf Reibung und Verschleiß. Beim Kaltstart also besser erst mal Vorsicht walten lassen.

Zylinderkopf, Motorblock und Zylinderkopfdichtung bestehen meist nicht aus dem gleichen Material. Auch hier ist an den verschiedenen Stellen die Wärmeausdehnung nicht identisch. Strapaziert man den Motor gleich volle Pulle, ist die Gefahr von Spannungsrissen und Undichtigkeiten nicht zu vernachlässigen.

Diese 3 Tatsachen machen deutlich: wem der Motor und dessen Langlebigkeit am Herzen liegt, hält die Drehzahl nach einem Kaltstart erst mal im unteren Bereich. Das Warmlaufen lassen des Autos ohne Fahrt aufzunehmen ist allerdings verboten. Aus Gründen des Umweltschutzes, denn gerade ein kalter Motor verbraucht viel Sprit. Es reicht, langsam loszufahren. Das hält ein Motor auch bei Minusgraden locker aus.